Adele

Die fliegende Spitzmaus

Eines Tages wird eine kleine Spitzmaus geboren. Doch sie ist anders, als ihre Geschwister. Auf ihrem Rücken befinden sich zwei kleine Höcker. Ihre Mutter, Frau Spitzmaus, weiß, was es damit auf sich hat. Adele ist eine Geflügelte. Nur alle 100 Jahre wird solch eine Spitzmaus geboren und sie hat immer eine bestimmte Aufgabe.

Nach einiger Zeit sind aus Adeles Höcker schöne, weiße Flügel geworden, mit denen Adele auch wirklich fliegen kann und gemeinsam mit ihrem Freund Zippo, einer Fledermaus, macht Adele die Gegend unsicher und entdeckt auch ein Menschenhaus. Eines Tages sehen sie, dass die Menschenfrau ein kleines Kind mit auf die Wiese bringt. Sie setzt es in einen Laufstall, doch das Kind befreit sich und läuft in den Wald.

Adele und ihr Freund folgen ihm und wollen es wieder zurück locken. Doch das Kleine fällt in einen alten Dachsbau und kann sich selbst nicht mehr befreien. In ihrer Not fällt Adele aber eine Lösung ein ...

Lernt die putzige, liebenswerte und außergewöhnliche Spitzmaus Adele kennen und begleitet sie bei dem aufregenden Abenteuer, dass sie als Geflügelte bestehen muss.
Wird sie das kleine Menschenkind retten können?

 

Eine anrührende, liebevoll erzählte Geschichte über Freundschaft, Mut und gemeinsame Stärke.
Für Kinder ab 4-5 Jahren zum Vorlesen und ab ca. 7 Jahren zum Selbstlesen geeignet.

Adele, die fliegende Spitzmaus
1. Auflage November 2012
Erhältlich im Buchhandel
oder direkt beim Miko-Verlag
7,90 €

 

eine Leseprobe hier

Adele, die fliegende Spitzmaus:

Herr Maus musste nicht lange warten, bis in der Wohnhöhle richtig etwas los war, denn Mäusekinder wachsen viel schneller als Menschenkinder. Schon nach wenigen Tagen öffneten die Kleinen ihre winzigen, schwarzen Knopfaugen und schauten sich mit Interesse in der Erdbehausung um. Dank der guten Milch ihrer Mutter, waren sie auch schon ein Stück größer geworden und ihr Fell war gewachsen. Sie sahen nun bereits wie richtige Mäuse aus und ihre Eltern waren sehr stolz auf sie. Alle Kinder hatten einen Namen bekommen, damit man sie unterscheiden konnte. Es waren vier Mäusejungs und zwei Mäusemädchen. Frau Spitzmaus hatte die Jungs: Ruck, Backe, Zuck, und Kralle genannt. Die Mädchen hießen: Öhrchen und Adele. Tja, Adele ... Auch sie hatte nun weit geöffnete Augen und sah aus wie jede andere kleine Spitzmaus. Aber nur fast genau so, denn die Höcker auf ihrem Rücken waren nicht verschwunden, sondern im Gegenteil, sogar gewachsen. Herr Spitzmaus hatte seine Frau nicht mehr nach den ungewöhnlichen Beulen auf Adeles Rücken gefragt und Frau Spitzmaus tat so, als wären sie einfach nicht da. Sie fütterte ihre Kinder, leckte sie sauber und kuschelte mit ihnen, als sei hier nichts Besonderes im Gange. Die kleinen Mäuse wuchsen und gediehen, dass es eine Freude war.

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Fortsetzung:

Schon bald wagten sie ihre ersten wackeligen Schritte aus dem Nest und erkundeten die nähere Umgebung. Frau Spitzmaus blieb natürlich immer in ihrer Nähe, um im Notfall schnell hinzu zu hüpfen und den Kleinen zu helfen, wenn sie in eine brenzlige Lage geraten sollten. So lernten die Mäusekinder nach und nach die Wohnhöhle kennen, in der sie geboren worden waren. Die Jungs waren mutiger als die Mäusemädchen und krabbelten auch in dunkle Ecken und unter Wurzeln, die in die Höhle ragten. Besonders Backe war ein richtiger Wildfang. Seine Mutter musste ihn manchmal kurz in sein Hinterbein beißen, um ihn zur Vernunft zu bringen. Öhrchen und Adele gingen an alles Neue viel vorsichtiger heran. Sie erschraken häufiger und flitzen dann so schnell sie konnten zurück in ihr schützendes Nest. Die Mäusekinder sahen an Adele nichts Besonderes, denn sie kannten ihre Schwester ja nicht anders. Und Adele wusste nicht, dass sie eine ungewöhnliche Spitzmaus war, denn sie kannte sich ja auch nicht anders. So gingen die Tage dahin und die kleinen Spitzmäuse wurden größer und größer. Als Herr Spitzmaus eines Abends nach Hause kam, hatte er einen extra prächtigen Grashüpfer für die Kleinen mitgebracht. Stolz trug er seine Beute zum Nest, um den Kindern dieses leckere Futter zu bringen. Sie sollten nun langsam damit anfangen, sich von der Muttermilch zu entwöhnen und feste Nahrung zu sich zu nehmen, damit sie merkten, was Spitzmäuse gerne fraßen. Als er an den Rand des Nestes getreten und einen Blick auf die kleinen Spitzmäuse geworfen hatte, ließ er vor Schreck den Grashüpfer fallen und piepste:

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Fortsetzung:

„Oh je, oh je, das darf doch nicht wahr sein!“ Was war nur passiert? Frau Spitzmaus kam erschrocken näher und schaute, genau wie ihr Mann, in das Mäusenest. Doch als sie entdeckt hatte, was er meinte, lächelte sie glücklich und sagt zu ihrem Mann: „ Nun ist es also so weit! Ist sie nicht wunderschön?“ Mit dieser Frage meinte sie natürlich Adele. Die kleine Maus sah nun völlig anders aus, als ihre Geschwister, denn die Knubbel auf ihrem Rücken waren verschwunden und hatten etwas Anderem Platz gemacht. Dort, wo die Beulen gewesen waren, hatte Adele nun ein Paar strahlend weißer Flügel. Es waren Flügel, wie sie sonst nur Vögel haben. Richtige Flügel mit Federn. Herr Spitzmaus traute seinen Augen nicht und der Grashüpfer, den er hatte entkommen lassen, war längst durch den Ausgang in Sicherheit gehüpft. „Warum hat sie Flügel?“, brachte er nun völlig atemlos hervor. Seine Frau leckte ihm beruhigend über die Ohren und begann, ihrem Mann die ganze Sache mit Adele zu erklären. „Nur einmal in hundert Jahren wird eine Maus geboren, die so ist, wie unsere Adele. Es sind ganz besondere Mäuse, die eine bestimmte Aufgabe erfüllen müssen. Wir sollten sehr stolz darauf sein, dass unsere Tochter eine Geflügelte ist.“ „Eine Geflügelte!“, murmelte Herr Spitzmaus. Bewundernd schaute er die kleine Adele an, die gerade nach Öhrchens Schwanz schnappte und sich kichernd mit ihr balgte.

 

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